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Herr und Frau Eicher, Eltern zweier kleiner Kinder, stecken in einer verfahrenen Situation: Frau Eicher will sich scheiden lassen, sie erwartet ein Kind von einem anderen Mann. Herr Eicher war in der Ehe, wie er sie bis dahin erlebt hat, zufrieden. Konfrontiert mit den neuen Gegebenheiten, wünscht auch er die Trennung. Beide Eltern wollen ihre Kinder in ihrer Obhut behalten. Es ist ihnen ein Anliegen – vor allem im Interesse der Kinder – sich nicht auf einen zerstörerischen Streit einzulassen.

ANMERKUNG

In der Realität sind die einzelnen Mediationssitzungen in der Regel länger (zirka 90 Minuten); es ist zudem möglich, dass für einzelne Themen mehrere Termine nötig sind. Nicht die vollständige Dokumentation einer Mediation ist Ziel dieser DVD, vielmehr sollen die einzelnen Phasen einer Mediation – ihre charakteristischen Fragestellungen und Herangehensweisen, ihre Herausforderungen und Möglichkeiten – an ausgewählten Beispielen vertieft dargestellt werden.

Inhaltsübersicht

PHASE I Erstgespräch
1. Wie zeigt die Mediatorin neutrales Verhalten?
2. Situation aus Sicht der Frau – zusammenfassen
3. Situation aus Sicht des Mannes – zusammenfassen
4. Die Sichtweisen beider herausarbeiten, Unterschiede deutlich machen
5. „Warum gehen Sie nicht zum Anwalt?“: Motivations- und Auftragsklärung
6. Besprechen der Eingangsvereinbarung; Hinweise zur Beteiligung von Fachleuten in der Mediation

PHASE II Regelungspunkte ausarbeiten
1. Wie wurden die Kinder informiert?
2. Reaktion der Kinder – normalisieren
3. Einführen in Phase II
4. Wer fängt an?
5. Das Paar streitet sich: Wie darauf reagieren?
6. Umformulieren
7. Unterbrechen, um die Struktur zu halten
8. Regelungspunkte gewichten und auswählen

PHASE III Interessenarbeit
1. Einführen in Phase III (window 1)
2. Interessen vertiefen am Beispiel „Elternhaus“
3. Keine Regel ohne Ausnahme: negatives Interesse an der Flipchart
4. Unterbrechen, um die Struktur zu halten
5. Thema erweist sich als zu komplex: Was tun?
6. Von den Interessen zu den Gefühlen
7. Anregung zum Optionen bilden (window 2)
8. Hypothetische Frage an das Paar

PHASE IV erster Teil: Optionen entwickeln
1. Einführen in Phase IV (window 2)
2. Die Frau nennt erneut ihre Position: Was tun?
3. Bewertung der Optionen: Wie darauf reagieren?
4. „Gesetzt den Fall . . .“: hypothetische Frage
5. „Wenn Sie ganz sicher sein könnten . . .“: hypothetische Frage
6. „Was bräuchten Sie von Ihrer Frau . . .?“
7. „Was bräuchten Sie von Ihrem Mann . . .?“
8. Auswahl einer Option
9. Hausaufgaben zur Abklärung der Option
10. Präzisieren von Vorstellungen
11. An die Motivation für Mediation erinnern: Beispiel einer Präambel

PHASE IV zweiter Teil: Optionen überprüfen
1. Diskussion des Budgets – normalisieren
2. Budgetdefizit: Frage nach alternativen Einnahmequellen
3. Verlangsamen: Überprüfen der Option

PHASE V Schlussvereinbarung vorbereiten
1. Der Mann berichtet von seiner Rechtsberatung
2. Auftrag für Mediation erneuern
3. Die Frau berichtet von ihrer Rechtsberatung
4. Auftrag für Mediation erneuern
5. Das Paar entscheidet, die Mediation fortzusetzen
6. Wie sich die Eltern die Kinderbetreuung vorstellen
7. Hinweise auf eine mögliche Elternvereinbarung
8. Juristische Vaterschaft: Was bedeutet dies für den Mann?
9. Wer reicht wann die Scheidung ein?
10. Sind beide gut versorgt? – Fairnesskontrolle
11. Geben und nehmen
12. Fairnesskontrolle
13. Wer überprüft die Schlussvereinbarung?
14. Zeitdruck: Wie klärt die Mediatorin ein mögliches Ungleichgewicht?
15. Was soll in der Schlussvereinbarung stehen? Wer schreibt sie?

PHASE III Interessenarbeit
1. Einführen in Phase III (window 1)
2. Interessen vertiefen am Beispiel „Elternhaus“
3. Keine Regel ohne Ausnahme: negatives Interesse an der Flipchart
4. Unterbrechen, um die Struktur zu halten
5. Thema erweist sich als zu komplex: Was tun?
6. Von den Interessen zu den Gefühlen
7. Anregung zum Optionen bilden (window 2)
8. Hypothetische Frage an das Paar

IM GESPRÄCH Gerlind Martin (Journalistin) und Maria Marshall
Gedankenaustausch zu den Phasen I – V